Jesus erklärt… Das Sonnenweib… Ein Grosses Zeichen am Himmel
Himmelsgaben Band 2… 21. Dezember 1846
Jesus erklärt… Das Sonnenweib… Ein Grosses Zeichen am Himmel
Offenbarung 12:1, 2 & 5…
“Und es erschien ein grosses Zeichen am Himmel: ein Weib, bekleidet mit
der Sonne, der Mond unter ihren Füssen, und auf ihrem Haupte eine Krone
von zwölf Sternen. Und sie ward schwanger, schrie in Kindsnöten und
hatte Pein und Wehen der Geburt. – Und sie gebar ein Kind, einen Sohn,
welcher alle Völkerschaften regieren würde mit eisernem Szepter. Und ihr
Kind ward entrückt hin zu Gott und zu dessen Thron.”
Der Herr spricht:
1. Aber Freunde, so etwas Klares und Leichtes nicht zu verstehen, was euch alle doch so nahe angeht und nun schon so klar vor euren Augen ausgebreitet liegt! Wo habt ihr denn euren Geist, wo euren Sinn? Wohin ist der wohl gerichtet?!
2. Wenn jemand in der Nacht fragt: „Wo steht nun etwa die Sonne?“, da mag so etwas wohl angehen. Aber höret, am Tage sich nach dem Stande der Sonne zu erkundigen, heisst das nicht blind sein oder sich wenigstens geflissentlich die Augen zuhalten und mit dem Stande der Sonne die sogenannte „blinde Maus“ spielen!?
3. Was wohl ist das „Weib“, das am Himmel mit der Sonne bekleidet erscheint? – Das „Weib“ ist das edle Bild eines Menschen ohne Zeugungskraft, wohl aber fähig und empfänglich für die Zeugung. Alsonach ist dieses Weib ein vollkommenes Ebenmass des Menschen, somit kein Zerrbild, kein Unmass des Menschen.
4. Ebenso ist auch Meine Lehre, die doch sicher in dem vollkommensten Himmel erscheint, weil sie in Mir und aus Mir hervorgeht, gleich dem Weibe ein vollkommenstes Ebenmass dem geistigen Menschen, für sich zwar nicht zeugungsfähig, aber der Mensch wird durch sie aufnahmefähig für alles Liebegute, was da ist die reine, himmlische Gottliebe als das ewige Geistleben aus Mir. – Das Geistleben der Gottliebe aber ist das „Kind“, mit dem Meine Lehre befruchtet wird im Herzen des Menschen.
5. Es ist hier freilich nur von Meiner reinen Lehre die Rede wie von einem vollkommenen himmlischen Weibe – also von keiner Irrlehre und von keinem Affenweibe. Dass dieses vollkommene Weib oder Meine reine Lehre sicher mit der „Sonne“ oder mit Meinem Lichte alles Lichtes „umkleidet“ ist, weil sie aus Mir Selbst kommt, das wird ja etwa doch ganz natürlich sein!
6. Weil aber eben dieses vollkommene himmlische Weib oder Meine reine Lehre nur zur Aufnahme der himmlischen Liebe aus Mir fähig ist, so tritt sie den „Mond“, als das unbeständige Symbol der Selbst- oder Weltliebe, mit den Füssen als eine ihrem rein himmlischen Wesen ganz entgegengesetze Polarität – um mit euch ein bisschen gelehrt zu sprechen.
7. Und so ist sie auch geziert mit „zwölf Sternen“ oder mit den zehn Geboten Mosis und zuoberst mit den zwei Geboten der (Gottes- und Nächsten-)Liebe – aber nicht etwa mit den zwölf Aposteln und ebenso auch nicht mit den zwölf Stämmen Israels, sondern wie gesagt, geziert mit allen den zwölf Gesetzen des ewigen Lebens.
8. Das „Weib“ oder die tätige Lehre aus Mir im Menschen aber wird und ist schon „schwanger“. – Womit? – Habt ihr nie etwas von der Wiedergeburt gehört!? Heisst es da nicht: „Wer da nicht wiedergeboren wird aus dem Geiste, der kann in das Reich Gottes nicht eingehen!“?
9. Sehet, das „Kind“, womit das Weib schwanger ist, ist die reine Gottliebe, welche aber durch die mannigfache Selbstverleugnung dem äussern Menschen sehr wehe macht, bis diese himmlische Liebe im Geiste des Menschen durch sie reif wird zur herrlichen Wiedergeburt zum ewigen Leben.
10. Das Kind aber ist ein „Knabe!“ – Warum denn kein Mädchen, also ein Weib in der Entstehung? – Weil in dieser Liebe, wie im Manne und nicht im Weibe, die schöpferische Zeugungskraft liegt und liegen muss.
11. Dieses Kind oder die aus Meiner Lehre geborene Gottliebe im Geiste des Menschen wird dann mit „eisernem Szepter“ oder mit der unbeugsamsten Gotteskraft „alle Völkerschaften“ oder alle Forderungen und sinnlichen Leidenschaften der Welt bändigen – und wird dadurch, als Leben aus Mir, den Geist des Menschen und alle seine Neigungen zu Mir hin „entrücken“ und wird seine Wonne schöpfen an Meinem „Throne“, der da ist die wahre Weisheit aus Mir ewig!
12. Seht, das ist der überaus leicht fassliche Sinn dieser Verse! – Also muss aber alles in diesem allein wahren Lichte betrachtet und begriffen werden, sonst ist es ein Zwielicht, das da mit der Zeit jeden Leiter (Führer) in die finsteren Sümpfe und Moräste irreleitet.
13. Solches also sehr wohl gemerkt und verstanden! Amen.