Aufrichtung meines Tempels
- Hl. Ikone 'Acheiropoieta' -
DAS 3. TESTAMENT Kapitel 32 – Offenbarungen Jesu Christi Inkarnation, Natur & Aufgabe des Menschen
Die Inkarnation auf Erden So spricht der Herr…
1. Ihr weint, wenn einer der Euren ins “Geistige Tal” abscheidet, statt dass ihr euch voll Frieden fühlt, weil ihr begreift, dass jener sich seinem Herrn einen weiteren Schritt nähert. Dagegen feiert ihr ein Fest, wenn ein neues Wesen in euer Heim kommt, ohne in dieser Stunde daran zu denken, dass jenes Geistwesen ins Fleisch gekommen ist, um in diesem Tränental eine Sühne zu erfüllen; dann solltet ihr um es weinen. (52, 58)
2. Ihr zeugt Kinder eures Fleisches, doch Ich bin es, der die Geistwesen auf die Familien, Volksstämme, Nationen und Welten verteilt, und in dieser für die Menschen unzugänglichen Gerechtigkeit offenbart sich meine Liebe. (67, 26)
3. Ihr lebt in der Gegenwart und wisst nicht, was Ich für eure Zukunft bestimmt habe. Ich bereite große Legionen von Geistwesen vor, die auf der Erde wohnen werden und eine schwierige Mission mitbringen; und ihr müsst wissen, dass viele von euch die Eltern jener Geschöpfe sein werden, in denen meine Boten inkarniert werden. Eure Pflicht ist es, euch innerlich zu bereiten, damit ihr sie zu empfangen und zu leiten versteht. (128, 8)
4. Ich möchte zu euch über viele geistige Themen sprechen, aber ihr könnt sie noch nicht verstehen. Wenn Ich euch offenbaren würde, zu welcher Art von Behausungen ihr schon auf die Erde herabgekommen seid, könntet ihr nicht begreifen, wie ihr an solchen Orten gelebt habt.
5. Heute könnt ihr verneinen, dass ihr das “Geistige Tal” kennt, weil eurem Geist, solange er inkarniert ist, seine Vergangenheit unzugänglich ist, damit er nicht eitel wird noch niedergedrückt, noch angesichts seines neuen Daseins verzweifelt, in welchem er wie in einem neuen Leben von vorn beginnen muss.
6. Auch wenn ihr es wolltet, könntet ihr euch nicht erinnern. Ich gestatte euch nur, dass ihr eine Ahnung oder eine Intuition von dem bewahrt, was Ich euch hier offenbare, damit ihr im Lebenskampfe ausharrt und die Prüfungen bereitwillig ertragt.
7. Ihr könnt an allem zweifeln, was Ich euch sage, doch wahrlich, jene Geisterwelt war wirklich eure Heimat, solange ihr Geistwesen wart. Ihr wart Bewohner jener Heimstatt, in der ihr kein Leid kanntet, in der ihr die Herrlichkeit des Vaters in eurem Wesen fühltet, da in ihm kein Makel war.
8. Doch ihr hattet keine Verdienste, und so war es nötig, dass ihr jenen Himmel verlassen und zur Welt herabkommen musstet, damit euer Geist durch seine Anstrengung jenes Reich zurückgewinnen würde.
9. Doch ihr seid immer mehr moralisch gesunken, bis ihr euch dem Göttlichen und Geistigen, eurem Ursprung, sehr ferne fühltet. (114, 35 – 36)
10. Wenn der Geist zur Erde kommt, ist er von den besten Vorsätzen beseelt, sein Dasein dem Vater zu weihen, Ihm in allem zu gefallen, seinen Nächsten nützlich zu sein.
11. Aber sobald er sich im Körper gefangen sieht, auf tausendfache Weise versucht und auf die Probe gestellt auf seinem Lebensweg, wird er schwach, gibt er den Impulsen des “Fleisches” nach, erliegt er den Versuchungen, wird egoistisch und liebt sich schließlich selbst über alles, und nur für Augenblicke schenkt er dem Gewissen Gehör, wo die Bestimmung und die Gelöbnisse geschrieben stehen.
12. Mein Wort hilft euch, euch an euren geistigen Bund zu erinnern und die Versuchungen und Hindernisse zu besiegen.
13. Niemand kann sagen, dass er niemals von dem von Mir vorgezeichneten Wege abgewichen ist. Aber Ich vergebe euch, damit ihr lernt, euren Mitmenschen zu vergeben. (245, 47 – 48)
14. Eine große geistige Unterweisung ist nötig, damit der Mensch in Einklang mit der Stimme seines Gewissens lebt. Denn obwohl alles von göttlicher Liebe durchdrungen ist, weise geschaffen zum Wohle und zur Beglückung des Menschen, bedeutet die Materie, die ihn auf der Welt umgibt, eine Prüfung für den Geist, von dem Augenblick an, da er eine Welt bewohnt, der er nicht angehört und mit einem Körper vereinigt, dessen Natur anders ist als die seine.
15. Darin könnt ihr den Grund dafür sehen, weshalb der Geist seine Vergangenheit vergisst. Von dem Augenblick an, in dem er in ein unbewusstes Geschöpf, das eben geboren wurde, inkarniert und mit ihm verschmilzt, beginnt er ein Leben, das mit jenem Körper eng verbunden ist.
16. Vom Geiste bleiben nur zwei Eigenschaften gegenwärtig: das Gewissen und die Intuition; aber die Persönlichkeit, die vollbrachten Werke und die Vergangenheit bleiben eine Zeitlang verborgen. So ist es vom Vater vorgesehen.
17. Was würde aus dem Geist, der aus dem Lichte einer hohen Heimat gekommen ist, um unter den elenden Umständen dieser Welt zu leben, wenn er sich an seine Vergangenheit erinnern würde? Und welche Eitelkeiten würde es unter den Menschen geben, wenn ihnen die Größe offenbart würde, die in einem anderen Leben in ihrem Geist existierte? (257, 18 – 19)
Die richtige Bewertung des Körpers und seine Führung durch den Geist
18. Ich sage euch nicht nur, dass ihr euren Geist reinigen sollt, sondern auch, dass ihr euren Körper kräftigen sollt, damit die neuen Generationen, die aus euch hervorgehen, gesund sind, und ihre Geister ihren schwierigen Auftrag erfüllen können. (51, 59)
19. Achtet auf die Gesundheit eures Körpers, sorgt für seine Erhaltung und Lebenskraft. Meine Lehre rät euch, liebevolle Fürsorge für euren Geist und für euren Körper zu haben, denn beide ergänzen sich und benötigen einander bei der schwierigen geistigen Auftragserfüllung, die ihnen anvertraut ist. (92, 75)
20. Messt eurem Körper nicht mehr Bedeutung bei, als er in Wirklichkeit hat, und lasst auch nicht zu, dass er den Platz einnimmt, der nur eurem Geist zukommt.
21. Begreift, dass die Körperhülle nur das Werkzeug ist, das ihr benötigt, damit sich der Geist auf Erden kundtun kann. (62, 22 – 23)
22. Seht, wie diese Lehre eurem Geist förderlich ist; denn während die Körpermaterie sich mit jedem Tag, der vergeht, ein wenig mehr dem Schoß der Erde nähert, nähert sich der Geist dagegen immer mehr der Ewigkeit.
23. Der Körper ist der Stützpunkt, auf dem der Geist ruht, solange er auf Erden wohnt. Warum zulassen, dass er zu einer Kette wird, die fesselt, oder zu einem Kerker, der gefangen hält? Weshalb zulassen, dass er das Steuer eures Lebens ist? Ist es etwa richtig, dass ein Blinder den führt, dessen Augen sehen? (126, 15 – 16)
24. Diese Unterweisung ist schlicht wie alles Reine, Göttliche, und daher leicht zu verstehen. Doch manchmal wird es euch schwierig erscheinen, sie in die Tat umzusetzen. Die Bemühungen eures Geistes erfordern Anstrengung, Verzichtleistung oder Opfer von Seiten eures Körpers, und wenn es euch an Erziehung oder geistiger Disziplin mangelt, habt ihr zu leiden.
25. Seit Anbeginn der Zeiten hat es den Kampf zwischen dem Geist und dem “Fleisch” [Seele] gegeben bei dem Versuch, zu verstehen, was das Richtige, das Erlaubte und Gute ist, um ein Leben zu führen, das dem von Gott gegebenen Gesetz angepasst ist.
26. In diesem schweren Ringen kommt es euch so vor, als ob eine fremde und übelwollende Macht euch fortwährend dazu verleite, der Schlacht den Rücken zu kehren, und euch einlade, von eurer Willensfreiheit Gebrauch zu machen und den Weg des Materialismus fortzusetzen.
27. Ich sage euch, dass es keine größere Versuchung gibt als die Schwachheit eures Körpers: sensibel für alles, was ihn umgibt; schwach genug, um nachzugeben; leicht zu Fall zu bringen und zu verführen. Doch wer die Antriebe, Leidenschaften und Schwächen des Körpers zu beherrschen gelernt hat, hat die Versuchung besiegt, die er in sich selbst trägt. (271, 49 – 50)
28. Die Erde ist ein Kampfplatz, da gibt es viel zu lernen. Wenn es nicht so wäre, würden euch einige Lebensjahre auf diesem Planeten genügen, und ihr würdet nicht ein ums andere Mal ausgesandt werden, um aufs neue geboren zu werden. Es gibt keine düsterere und dunklere Grabeshöhle für den Geist, als sein eigener Körper, wenn diesem Schmutz und Materialismus anhaften.
29. Mein Wort erhebt euch aus diesem Grabe und gibt euch hernach Flügel, damit ihr euch zu den Regionen des Friedens und geistigen Lichtes aufschwingt. (213, 24 – 25)
Die Bedeutung und Aufgabe von Seele, Geist und Gewissen im Menschen
30. Der Körper könnte ohne Geist existieren, allein mittels des beseelten körperlichen Lebens; aber er wäre dann kein menschliches Wesen. Er würde Seele besitzen und ohne Geist sein, aber er könnte sich dann nicht selbst führen, noch wäre er das höchste Wesen, welches das Gesetz durch das Gewissen erkennt, das Gute vom Bösen unterscheidet und jede göttliche Offenbarung empfängt. (59, 56)
31. Das Gewissen soll den Geist erleuchten, und der Geist soll den Körper (über die Seele) führen. (71, 9)
32. Während auf der Welt die einen der falschen Größe nachlaufen, sagen andere, dass der Mensch ein unbedeutendes Geschöpf vor Gott sei, und es gibt sogar solche, die sich mit dem Wurm des Erdreichs vergleichen. Gewiss, euer materieller Körper kann euch inmitten meiner Schöpfung klein erscheinen, aber für Mich ist er es nicht, wegen der Weisheit und der Befähigung, mit der Ich ihn geschaffen habe.
33. Doch, wie könnt ihr die Größe eures Wesens aufgrund der Maße eures Körpers beurteilen? Spürt ihr in ihm nicht die Gegenwart des Geistes? Er ist größer als euer Körper, sein Dasein ist ewig, sein Weg unendlich, ihr seid nicht imstande, das Ende seiner Entwicklung zu erkennen, so wenig wie seinen Ursprung. Ich will euch nicht klein sehen, Ich schuf euch, damit ihr Größe erreicht. Wisst ihr, wann Ich den Menschen als klein betrachte? Wenn er in der Sünde verkommen ist, weil er dann seinen Adel und seine Würde verloren hat.
34. Schon seit langem haltet ihr euch nicht mehr an Mich, wisst ihr nicht mehr, was ihr in Wirklichkeit seid, weil ihr zugelassen habt, dass in eurem Wesen viele Eigenschaften, Fähigkeiten und Gaben, die euer Schöpfer in euch legte, untätig schlummern. Ihr schlaft bezüglich des Geistes und des Gewissens, und gerade in deren geistigen Eigenschaften liegt die wahre Größe des Menschen. Ihr lebt wie die Wesen, die von dieser Welt sind, weil sie in ihr entstehen und sterben. (85, 56 – 57)
35. Mit meinem Liebeswort beweise Ich euch den Wert, den euer Geist für Mich hat. Es gibt nichts in der materiellen Schöpfung, das größer ist als euer Geist – weder das Königsgestirn mit seinem Lichte, noch die Erde mit all ihren Wundern, noch irgendetwas anderes Geschaffenes ist größer als der Geist, den Ich euch gegeben habe, denn er ist ein göttliches Partikel, ist eine Flamme, die aus dem Göttlichen Geiste hervorgegangen ist.
36. Außer Gott besitzen nur die Geister geistige Intelligenz, Bewusstsein, Wille und Willensfreiheit.
37. Über den Instinkt und die Neigungen des “Fleisches” [Seele] erhebt sich ein Licht, welches euer Geist ist, und über dieses Licht ein Führer, ein Lehrbuch und ein Richter, welcher das Gewissen ist. (86, 68)
38. Die Menschheit sagt Mir in ihrem Materialismus: “Gibt es das Reich des Geistes überhaupt?” Doch Ich antworte euch: O ihr Ungläubigen, ihr seid der Thomas der “Dritten Zeit”. Gefühle des Mitleids und Erbarmens, der Zärtlichkeit, Güte und Hochherzigkeit sind keine Eigenschaften des Körpers, so wenig wie es die Gnadengaben sind, die ihr verborgen in euch tragt. All jene Gefühle, die euch in Herz und Verstand geprägt sind, all jene Fähigkeiten gehören dem Geiste an, und ihr dürft ihn nicht verleugnen. Das “Fleisch” ist nur ein begrenztes Werkzeug, doch der Geist ist dies nicht: er ist groß, weil er ein Atom Gottes ist.
39. Sucht den Sitz eures Geistes im Kern eures Wesens und die große Weisheit in der Herrlichkeit der Liebe. (147, 21 – 22)
40. Wahrlich, Ich sage euch, von den frühesten Tagen der Menschheit an besaß der Mensch das intuitive Wissen, ein geistiges Wesen in sich zu tragen – eine Wesenheit, die, obwohl sie unsichtbar war, sich bei den verschiedenen Werken seines Lebens offenbarte.
41. Euer Herr hat euch von Zeit zu Zeit die Existenz des Geistes offenbart, seine Wesensnatur und sein verborgenes Sein. Denn obschon ihr ihn in euch tragt, ist der Schleier, in den euch eure Vermaterialisierung hüllt, so dicht, dass ihr nicht zu erkennen vermögt, was das Edelste und Reinste in eurem Wesen ist.
42. Viele Wahrheiten hat der Mensch zu leugnen gewagt. Dennoch – der Glaube an die Existenz seines Geistes gehörte nicht zu dem, was er am meisten bekämpft hat, weil der Mensch gefühlt und schließlich begriffen hat, dass die Leugnung seines Geistes dasselbe wäre wie sich selbst zu leugnen.
43. Als der menschliche Körper aufgrund seiner Leidenschaften, seiner Laster und seines Sinnengenusses entartete, wurde er zu einer Kette, zu einer dunklen Augenbinde, zu einem Gefängnis und einem Hindernis für die Entfaltung des Geistes. Trotzdem hat dem Menschen in seinen Stunden der Prüfung nie ein Funken inneren Lichtes gefehlt, das ihm zu Hilfe käme.
44. Wahrlich, Ich sage euch, der höchste und reinste Ausdruck des Geistes ist das Gewissen, jenes innere Licht, das den Menschen unter allen Geschöpfen, die ihn umgeben, das erste, das höchste, das größte und edelste sein lässt. (170, 56 – 60)
45. Ich sage allem Volk, dass der höchste und schönste Titel, den der Mensch besitzt, der ist, ein “Kind Gottes” zu sein, wenngleich es nötig ist, ihn zu verdienen.
46. Der Sinn des Gesetzes und der Unterweisungen ist es, euch die Kenntnis meiner Wahrheit zu offenbaren, damit ihr zu würdigen Kindern jenes Göttlichen Vaters werden könnt, welcher die höchste Vollkommenheit ist. (267, 53)
47. Ihr wisst, dass ihr “Mir zum Bilde und Gleichnis” geschaffen wurdet; doch wenn ihr es sagt, denkt ihr an eure menschliche Gestalt. Ich sage euch, nicht dort ist mein Ebenbild, sondern in eurem Geist, welcher – um Mir ähnlich zu werden – sich vervollkommnen muss, indem er die Tugenden ausübt.
48. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, bin die Gerechtigkeit und das Gute, und dies alles entstammt der Göttlichen Liebe. Versteht ihr nun, wie ihr sein müsstet, damit ihr “Mir zum Bilde und Gleichnis” wäret? (31, 51 – 52)
49. Ihr habt einen Abglanz des Göttlichen in euch, Ich bin wirklich in euch. Die Intelligenz, der Wille, die Fähigkeiten, Sinne und Tugenden, die ihr besitzt, zeugen von der höheren Wesensnatur, der ihr angehört, und sind ein lebendiges Zeugnis des Vaters, aus dem ihr hervorginget.
50. Zuweilen befleckt und schändet ihr durch Ungehorsam und Sünde das Ebenbild, das ihr von Mir in eurem Wesen tragt. Dann gleicht ihr Mir nicht; denn es genügt nicht, einen menschlichen Körper und einen Geist zu haben, um ein Ebenbild des Schöpfers zu sein. Die wahre Ähnlichkeit mit Mir besteht in eurem Licht und in eurer Liebe für alle eure Nächsten. (225, 23 – 24)
51. Ich schuf euch “Mir zum Bilde und Gleichnis”, und da Ich zugleich Drei und Eins bin, existiert in euch gleichfalls diese Trinität.
52. Euer materieller Körper repräsentiert die Schöpfung aufgrund seiner vollkommenen Gestaltung und Harmonie. Euer inkarnierter Geist ist ein Abbild des “Wortes”, das Mensch wurde, um auf der Welt der Menschen eine Liebesspur zu hinterlassen; und euer Gewissen ist ein strahlender Funke vom Göttlichen Lichte des Heiligen Geistes. (220, 11 – 12)
53. Welches Verdienst hätte euer Geist, wenn er innerhalb eines Körpers ohne Willen und ohne eigene Neigungen wirken würde? Der Kampf des Geistes mit seiner Körperhülle [Seele] ist der von Macht gegen Macht. Da findet er den Prüfstein, an dem er seine Überlegenheit und seine Geistesgröße beweisen muss. Es ist die Prüfung, in welcher der Geist oft für einen Augenblick den Versuchungen erlegen ist, in die die Welt ihn durch das “Fleisch” bringt. So groß ist die Gewalt, die diese (Versuchungen) auf den Geist ausüben, dass ihr schließlich den Eindruck hattet, dass eine übernatürliche und bösartige Macht euch ins Verderben riss und euch in den Leidenschaften zugrunde richtete.
54. Wie groß ist die Verantwortung des Geistes vor Gott! Das Fleisch hat diese Verantwortung nicht übernommen. Seht, wie es für immer in der Erde ruht, wenn der Tod kommt. Wann werdet ihr Verdienste erwerben, damit euer Geist würdig wird, vollkommenere Heimstätten zu bewohnen als diese, in der ihr lebt?
55. Die Welt bietet euch Kronen an, die nur von Eitelkeit, von Stolz und falscher Größe zeugen. Dem Geist, der über diese Eitelkeiten hinwegzuschreiten versteht, ist im Jenseits eine andere Krone vorbehalten, jene meiner Weisheit. (53, 9 – 11)
56. Das Leben soll sich mehr in dem Geist als im Körper offenbaren. Wie viele haben schon auf dieser Welt gelebt; doch wie wenige haben geistig gelebt, haben die Gnade zum Ausdruck gebracht, die in jedem Menschenwesen existiert, in jenem Göttlichen Funken, den der Schöpfer in den Menschen legte.
57. Wenn die Menschen die Hellsichtigkeit in ihrem Geiste zu bewahren vermöchten, könnten sie durch sie ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und ihre Zukunft schauen.
58. Der Geist gleicht meinem Buche der göttlichen Weisheit. Wie vieles enthält er! Fort und fort hat er euch etwas zu enthüllen – manchmal so tiefe Offenbarungen, dass sie für euch unbegreiflich sind.
59. Jener Lichtfunke, der in jedem Menschenwesen vorhanden ist, ist das Band, das den Menschen mit dem Geistigen verbindet, ist das, was ihn in Kontakt mit dem Jenseits und mit seinem Vater bringt. (201, 37 – 40)
60. Ach, wenn doch eure materielle Natur das aufnehmen könnte, was euer Geist durch seine Sehergabe empfängt! Denn euer Geist hört niemals auf zu schauen, auch wenn der Körper aufgrund seiner materiellen Beschaffenheit nichts davon wahrnimmt. Wann werdet ihr imstande sein, euren Geist zu verstehen? (266, 11)
61. Solange ihr, die ihr das Leben nicht liebt, weil ihr es grausam nennt, nicht die Bedeutung des Gewissens im Menschen erkennt, noch euch von ihm führen lasst, werdet ihr nichts von wahrem Werte finden.
62. Das Gewissen ist es, das den Geist zu einem höheren Leben über die Materie [Seele] und ihre Leidenschaften emporhebt. Die Vergeistigung wird euch die große Liebe Gottes fühlen lassen, wenn es euch gelingt, sie zur Tat werden zu lassen. Dann werdet ihr die Bedeutung des Lebens verstehen, werdet seine Schönheit schauen und seine Weisheit entdecken. Dann werdet ihr wissen, warum Ich es “Leben” genannt habe.
63. Wer wird diese Lehre abzulehnen wagen, indem er sagt, dass sie nicht wahr ist, nachdem er sie kennen gelernt und verstanden hat?
64. Wenn ihr begreift, dass euer wahrer Wert in eurem Gewissen begründet ist, werdet ihr in Harmonie mit allem von eurem Vater Geschaffenen leben.
65. Dann wird das Gewissen das arme menschliche Leben verschönen; aber zuvor muss sich der Mensch von allen Leidenschaften abwenden, die ihn von Gott trennen, um dem Pfade der Gerechtigkeit und Weisheit zu folgen. Dann wird für euch das wahre Leben beginnen, das Leben, das ihr heute mit Gleichgültigkeit betrachtet, weil ihr nicht wisst, was ihr verachtet, und keine Vorstellung von seiner Vollkommenheit habt. (11, 44 – 48)
Der Tempel Gottes im Menschen
66. Die Vorstellung, die die Menschheit von Mir hat, ist kindlich, weil sie die Offenbarungen, die Ich ihr unaufhörlich gegeben habe, nicht zu ergründen verstand. Für den, der sich vorzubereiten weiß, bin Ich sichtbar und berührbar und überall gegenwärtig; für den jedoch, der keine Empfindsamkeit besitzt, weil der Materialismus ihn verhärtet hat, ist es kaum zu begreifen, dass Ich existiere, und er hat das Gefühl, dass Ich unermesslich weit entfernt bin, dass es unmöglich ist, dass Ich in irgendeiner Weise gefühlt oder gesehen werden kann.
67. Der Mensch muss wissen, dass er Mich in sich trägt, dass er in seinem Geist und im Lichte seines Gewissens die reine Gegenwart des Göttlichen besitzt. (83, 50 – 51)
68. Das Leid, das die Menschen dieser Zeit niederdrückt, führt sie Schritt für Schritt, ohne dass sie es merken, vor die Tore des inneren Heiligtums, angesichts dessen sie – unfähig weiterzugehen – fragen werden: “Herr, wo bist Du?” Und aus dem Innern des Tempels wird die gütige Stimme des Meisters vernehmbar sein und ihnen sagen: “Ich bin hier, wo Ich immer gewohnt habe – in eurem Gewissen”. (104, 50)
69. Ihr seid in Mir geboren worden. Das geistige und das materielle Leben habt ihr vom Vater erhalten. Und in bildlichem Sinne kann Ich euch sagen, dass zur gleichen Zeit, da ihr in Mir geboren worden seid, Ich in euch geboren worden bin.
70. Ich werde in eurem Gewissen geboren, wachse bei eurer Entwicklung und offenbare Mich völlig in euren Werken der Liebe, damit ihr voll Jubel sagt: “Der Herr ist mit mir.” (138, 68 – 69)
71. Heute seid ihr noch Kinderschüler und könnt Meine Unterweisung nicht immer richtig verstehen; doch sprecht vorläufig zu Gott mit eurem Herzen, mit euren Gedanken, und Er wird euch aus dem Innersten eures Wesens antworten. Seine Botschaft, die in eurem Gewissen sprechen wird, wird eine klare, weise liebevolle Stimme sein, die ihr nach und nach entdecken werdet, und an die ihr euch später gewöhnen werdet. (205, 47)
72. Ich werde in dieser Dritten Zeit im Herzen Meiner Jünger die Kirche des Heiligen Geistes aufrichten. Dort wird der Schöpfergott wohnen, der starke Gott, der Gott, der in der Zweiten Zeit Mensch wurde, der Gott von unendlicher Weisheit. Er lebt in euch, doch wenn ihr Ihn fühlen und den Klang Seines Wortes vernehmen wollt, müsst ihr euch innerlich zubereiten.
73. Wer das Gute tut, fühlt meine Gegenwart innerlich, ebenso jener, der demütig ist oder in jedem Nächsten einen Bruder sieht.
74. In eurem Geist existiert der Tempel des Heiligen Geistes. Dieser Bereich ist unzerstörbar, es gibt keine Stürme oder Orkane, die fähig wären, ihn niederzureißen. Er ist für den menschlichen Blick unsichtbar und unberührbar, seine Säulen sollen das Verlangen sein, im Guten zu wachsen. Seine Kuppel ist die Gnade, die der Vater seinen Kindern zuteil werden lässt, die Pforte ist die Liebe der Göttlichen Mutter; denn jeder, der an meine Türe klopft, wird an das Herz der Himmlischen Mutter rühren.
75. Jünger, hier ist die Wahrheit, die in der Kirche des Heiligen Geistes lebt, damit ihr nicht zu denen gehört, die durch falsche Auslegungen in die Irre gehen. Die Kirchen aus Stein waren nur ein Symbol, und von ihnen wird kein Stein auf dem andern bleiben.
76. Ich will, dass auf eurem inneren Altar immer die Flamme des Glaubens brennt und ihr begreift, dass ihr mit euren Werken die Fundamente legt, auf denen eines Tages das große Heiligtum ruhen soll. Ich stelle alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Ideen auf die Probe und wirke auf sie ein, denn alle werde Ich an der Aufrichtung meines Tempels teilhaben lassen. (148,44-48)