Die apokalyptischen Reiter sind Wahrheit!
- Hl. Ikone 'Christus aus der Tiefe'; nach d. Turiner Grabtuch; zeitenössisch -
In der Welt des Geistes gibt es keine gegenseitige Ausschließlichkeit von zwei scheinbar differenten oder widersprüchlichen Wahrheiten. Es gilt nicht das logische Gesetz, dass ein Sein, das aus einem anderen bedingt wurde, nicht zugleich ein Anderes und Gegenteiliges sein kann. Dies betrachte man bei den apokalyptischen Wahrheiten wie bei der Prophezeiung des Propheten Jona. D.h.: Die Androhung des Untergangs, die uneingeschränkt wahr und unzweifelhaft war - und auch ist, mündet in die Rücknahme der Androhung, weil (!) Ninive bereute: Der König stand auf und hüllte sich in Sack, setzte sich in Asche und befahl, alle anderen sollten ebenso büßen, ja sogar die Tiere (Herdentiere usw.).
D.h. die Drohung und seine Erfüllung sind unzweifelhaft WAHR! Jedoch Gott steht über allen Denk-Gesetzen, er ist souvrän in jeder hinsicht. Und: ER ist uneingeschränkte, unbedingte LIEBE. Und zugleich straft er dort, wo Ihm, dem absoluten Souverän, keine Wahl bleibt - warum? Seine Liebe wurde schmählich mit Füßen getreten und verachtet. SO ist es unmöglich, Gutes zu tun, sondern erst nach einer tiefgreifenden Wandlung, mit zerknirschtem Herzen, mit furchtbarer Selbst-Missachtung. - Von Gott muss man GROß denken, schrieb der Karmelitermönch P. Reinhard Körner OCD. Und: Gottes Liebe vermag das Allergrößte zu tun, das irgend denkbar ist und darüber hinaus. - Kurz: Bereuen und beten wir. Dies ist angezeigt. Und wehe uns allen, wenn das alles nicht stattfindet: Sack und Asche! Möge es sein. ---